heulen

heulen

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heu|len ['hɔy̮lən] <itr.; hat:
1. (ugs.) weinen:
sie heulte bitterlich; hör endlich auf zu heulen!; deswegen brauchst du doch nicht zu heulen.
Syn.: flennen, plärren (abwertend), schluchzen, weinen;
zum Heulen sein (ugs.): sehr deprimierend sein:
es ist zum Heulen, wenn man sieht, wie hier alles vor die Hunde geht.
2. laute, lang gezogene und dumpfe [klagende] Töne von sich geben:
wir hörten die Wölfe heulen; der Sturm heulte ums Haus.

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heu|len 〈V. intr.; hat; umg.〉
2. klagend brüllen (Tier, bes. Hund, Wolf)
3. langgezogene Töne hervorbringen, in langgezogenen Tönen pfeifen (Sirene)
4. sausen, brausen, hörbar wehen (Wind)
● Heulen und Zähneklappern große Angst, Furcht; hör auf zu \heulen, 〈od.〉 mit Heulen!; der Sturm heulte ums Haus, durch die Baumwipfel; es ist zum Heulen 〈umg.〉 es ist zum Verzweifeln; das \heulende Elend kriegen in Verzweiflung geraten; wie das \heulende Elend aussehen sehr bekümmert, verzweifelt; →a. Geheul, Wolf [<mhd. hiulen, hiuweln „schreien (wie eine Eule)“ zu mhd. hiuwel <ahd. huwila „Eule“]

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heu|len <sw. V.; hat [mhd. hiulen, hiuweln, zu mhd. hiuwel, ahd. hūwila = Eule, also eigtl. = wie eine Eule schreien]:
1.
a) (von bestimmten Tieren) klagende, lang gezogene, meist durchdringende, hohe Laute ausstoßen:
die Hunde, Schakale, Wölfe heulten;
Ü der Sturm heulte [ums Haus];
b) (von bestimmten Apparaten, Geräten) einen lang gezogenen, durchdringenden, meist hohen [an- u. abschwellenden] Ton von sich geben, hervorbringen:
die Sirenen, Motoren heulten.
2. (ugs.) [laut klagend, mit lang gezogenen, hohen Tönen heftig] weinen:
laut, erbärmlich, bitterlich h.;
warum sollen Jungen nicht h. dürfen?;
sie heulte um ihre Puppe;
er heulte vor Freude, vor Rührung, vor Wut;
deswegen brauchst du doch nicht zu h.;
Heulen und Zähneklappern/Zähneknirschen (oft scherzh.; große Furcht, großes Entsetzen; nach Matth. 8, 12: jetzt wird gebummelt, und kurz vor der Prüfung herrscht dann wieder Heulen und Zähneknirschen);
zum Heulen sein (ugs.; sehr traurig, deprimierend sein).

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heu|len <sw. V.; hat [mhd. hiulen, hiuweln, zu mhd. hiuwel, ahd. hūwila = Eule, also eigtl. = wie eine Eule schreien]: 1. a) (von bestimmten Tieren) klagende, lang gezogene, meist durchdringende, hohe Laute ausstoßen: die Hunde, Schakale, Wölfe heulten; Ü der Sturm heulte [ums Haus]; Der Wind heulte ... in hundert verschiedenen Lauten durch die Takelage (Hausmann, Abel 74); b) (von bestimmten Apparaten, Geräten) einen lang gezogenen, durchdringenden, meist hohen [an- u. abschwellenden] Ton von sich geben, hervorbringen: die Sirenen, Motoren heulten. 2. (ugs.) [laut klagend, mit lang gezogenen, hohen Tönen heftig] weinen: laut, erbärmlich, bitterlich h.; warum sollen Jungen nicht h. dürfen?; Über einen toten Wellensittich musste sie hemmungslos h. (Schreiber, Krise 149); sie heulte um ihre Puppe; er heulte vor Freude, vor Rührung, vor Wut; deswegen brauchst du doch nicht zu h.; <subst.:> ... dass der Witz ein sehr gutes Mittel sein konnte, wenn einem zum Heulen zumute war (wenn man sehr traurig, deprimiert war; Ott, Haie 293); *Heulen und Zähneklappern/Zähneknirschen (oft scherzh.; große Furcht, großes Entsetzen; nach Matth. 8, 12): jetzt wird gebummelt, und kurz vor der Prüfung herrscht dann wieder Heulen und Zähneknirschen; ... ging dann und wann eines davon (= von den Gläsern u. Ä.) zu Bruch, so herrschte Heulen und Zähneklappern im Hause (Werfel, Himmel 89); zum Heulen sein (ugs.; sehr traurig, deprimierend sein): es ist zum Heulen, wie schlecht vorbereitet unsere Boxstaffel in diesen Kampf gegangen ist; ein Diener reicht ihm die Pickelhaube, unter der sein abgemagerter Kopf verschwindet, es ist zum Heulen, aber es ist feierlich! (Bieler, Bonifaz 162).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Heulen — Heulen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert. Es druckt 1) einen starken, gedehnten, kläglich und zugleich widerlich klingenden Laut aus, welchen ein starker Wind, wenn er sich an einem Orte fänget, ingleichen die Hunde zu… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • heulen — V. (Mittelstufe) hohe Laute von sich geben Beispiel: Der Hund heulte die ganze Nacht. heulen V. (Aufbaustufe) ugs.: Tränen vergießen und dabei laut klagen Synonyme: plärren, flennen (ugs.), greinen (ugs.) Beispiel: Das Kind heulte um sein… …   Extremes Deutsch

  • heulen — Vsw std. stil. (11. Jh.), mhd. hiulen, hiuweln, ahd. hūwilōn, hūlōn, mndd. hulen Stammwort. Eigentlich schreien wie eine Eule zu mhd. hiuwel, hūwel, ahd. hūwo Uhu, Eule . Ähnlich l. ululāre heulen von l. ulula Kauz . Im Grunde sind Nomen wie Verb …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Heulen — Heulen, 1) einen widerlichen, gedehnten, hellklingenden Laut von sich geben; so vom Winde, wenn er sich an einem Orte verfängt, von Hunden u. Wölfen, auch von Tauben, bes. den wilden, in der Paarungszeit; 2) laut u. kläglich weinen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • heulen — heulen: Das Verb (mhd. hiulen, hiuweln), das ugs. und mdal. auch im Sinne von »weinen, plärren« gebraucht wird, ist von mhd. hiuwel, ahd. hūwila »Eule« abgeleitet und bedeutet demnach eigentlich »wie eine Eule schreien« (vgl. ↑ Eule) …   Das Herkunftswörterbuch

  • Heulen — Die Zwillingsformel Heulen und Zähneklappen (nicht klappern, wie vielfach angenommen wird) bezieht sich auf das Heulen und Zähneklappen, das (nach Mt 8,12 und Lk 13,28) die Sünder in der Hölle erwartet. Es handelt sich hierbei um eine Paarformel …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Heulen — Der Ausdruck Heulen (v. mittelhochdt. hiulen; v. hiuwel Eule) bezeichnet das Hervorbringen langgezogener singender weithin hörbarer Töne. Lautmalerisch übertragen wendet man den Begriff Heulen für starkes vernehmliches Weinen an… …   Deutsch Wikipedia

  • Heulen — 1. Es ist nicht vom Heulen der Hunde, dass die Kälber sterben. Widerspricht dem Aberglauben, dass das Hundegeheule Todesfälle anzeige. 2. Heulen gehört zur Sprache des Windes. 3. Heulen gilt nicht vors Sterben. 4. Wenn du selber heulst, so schrei …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • heulen — heu·len; heulte, hat geheult; [Vi] 1 ein Tier heult ein Tier gibt die langen (klagenden) Laute von sich, wie es z.B. Wölfe oder Hunde nachts tun 2 etwas heult etwas erzeugt lange und laute (durchdringende) Töne <eine Sirene, ein Motor> || K …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • heulen — 1. jaulen. 2. weinen; (ugs. abwertend): bläken, brüllen, flennen, greinen; (emotional abwertend): plärren; (nordd.): plieren; (nordd. abwertend): plinsen. * * * heulen:1.⇨weinen(1)–2.mitdenWölfenh.:⇨anpassen(II,2);RotzundWasserh.,wieeinSchlosshund… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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